Das lebende Abbild. Nicht-königliche Statuen des Alten Reiches
Abstract: Nicht-königliche Statuen stellen eine der bedeutendsten und aufschlussreichsten Gattungen altägyptischer Kunst dar. Insbesondere aus der Zeit des Alten Reiches sind sie in weit größerer Anzahl als aus dem königlichen Bereich erhalten, wobei sie in dieser Zeit fast ausschließlich aus dem Kontext von Grabanlagen überliefert sind. Neben der funerären Bedeutung spiegeln Anzahl, Typologie oder auch die Ikonographie der Skulpturen den Wunsch nach einer „Selbstpräsentation“ der Elite und bringen dabei zentrale gesellschaftliche Entwicklungen – dies insbesondere in der Mitte der 5. Dynastie – zum Ausdruck. Allgemein gelten Statuen in Altägypten als kultisch belebbare Gegenstände, deren Zweckbestimmung weit über die Zurschaustellung von sozialem Prestige hinaus geht. Als „lebendes Abbild“ stehen sie für die dauerhafte Anwesenheit des Dargestellten und sind stellvertretend für ihn Empfänger von verschieden kultischen Handlungen. Ausgehend von einem der bedeutendsten Statuenfunde der letzten Jahrzehnte, der bei Grabungen der Universität Prag in Abusir-Süd gemacht wurde, präsentiert der Vortrag einen Überblick zu nicht-königlichen Skulpturen des Alten Reiches und fragt nach Form, Bedeutung und Kontext dieser Kunstwerke.
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