Zwischen antikem Bergbau und Felsgräbern in Wadi el-Sheikh und el-Sheikh Fadl
Abstract: Die Universität Wien ist seit 2014 in einem bislang kaum erforschten Gebiet Mittelägyptens tätig, das sich etwa 70–80 km nördlich von el-Minya befindet. Gegenwärtig arbeitet das Team in zwei Bereichen ganz unterschiedler Art, und zwar im Wadi el-Sheikh und in el-Sheikh Fadl.
Wadi el-Sheikh ist ein gewaltiges Wüstental in der Ostwüste, wo seit vorgeschichtlicher Zeit bis ans Ende der pharaonischen Geschichte auf großem Maßstab Silex bzw. Hornstein abgebaut wurde, der zur Herstellung von Steingeräten wie z.B. Messern, Klingen und Schabern diente. In Kooperation mit dem Deutschen Bergbaumuseum wird nun untersucht, mit welchen Technologien das Material gewonnen wurde, welche logistischen Maßnahmen ergriffen wurden, wie es weiterverarbeitet und danach ins Niltal transportiert und innerhalb der altägyptischen Wirtschaft in Umlauf gebracht wurde.
Der andere Fundort, el-Sheikh Fadl, stellt wiederum ganz andere Herausforderungen an das Team, da es sich um eine große Felsnekropole der Spätzeit und der griechisch-römischen Epoche handelt, die zu den nahegelegenen Städten Henu/Saka (Hauptstadt des 17. oberägyptischen Gaus) und Hardai/Kynopolis (18. oberägyptischer Gau) gehörte. Das Wiener Projekt stellt die erste systematische Untersuchung dieses wichtigen Fundorts dar und hat bereits zahlreiche ungewöhnliche Gräber entdeckt, die wesentliche Einblicke in diesen archäologisch völlig unbekannten Bereich des Niltals bieten.
Die Einladung zum Vortrag können Sie als pdf-Datei herunterladen.