TUTMANIA. Die globale Faszination für Tutanchamun
Ort: Johann-Joachim-Becher-Weg 5, Alte Mensa, Atrium Maximum
Abstract: Am 4. November 1922 entdeckte der britische Archäologe Howard Carter das Grab des Tutanchamun im Tal der Könige nach sechs Jahren rastloser Suche. Dieser spektakulärste Archäologiefund des 20. Jahrhunderts löste die erste globale Medienhysterie aus. Bilder des aufsehenerregenden Fundes gingen wie ein Lauffeuer um den Globus. Über viele Monate drängte sich eine Schar von Presseleuten und Touristen am Eingang des Grabes, um mit eigenen Augen die unvorstellbaren Kostbarkeiten, die ans Tageslicht gebracht wurden, zu sehen. Selbst die entlegensten Winkel der Welt wurden mit aktuellen Neuigkeiten frisch aus dem Grab versorgt. Journalisten buhlten mit sensationellen Schlagzeilen um die Aufmerksamkeit ihrer Leserschaft und verbreiteten unmittelbar nach dem „mysteriösen“ Tod des Mäzens Lord Carnarvon das Gerücht um den „Fluch des Pharao“, der sich bis heute hartnäckig hält. Tutanchamun, sein Grab und die Schätze sorgten für eine regelrechte „Tutmania“, eine Begeisterung für alles Ägyptische, und inspirierten die Kunstszene der wilden 1920er Jahre. Der goldene Pharao und sein Grabschatz regten Musiker zu neuen Kompositionen an, animierten zum pharaonischen Tanz, boten Stoff für Dramen und Balladen, ließen Mode- und Schmuckdesigner ägyptische Motive in ihre Art-Déco-Kreationen aufnehmen und Architekten Gebäude mit ägyptisierenden Elementen schaffen. Auch wenn Carters Entdeckung nun einhundert Jahre zurückliegt, ist die Faszination für Tutanchamun bis heute ungebrochen.
In sechzig bilderreichen Minuten weckt Nadja Tomoum, promovierte Ägyptologin und langjährige Verantwortliche für internationale Kultur- und Museumsprojekte im In- und Ausland, das Feuer für „Tutmania“.
Die Einladung zum Vortrag können Sie als pdf-Datei herunterladen.