Der Sonnentempel von Heliopolis. Archäologische Realitäten aus einem mythischen Ort
Festvortrag anlässlich des 15-jährigen Bestehens des „Freundeskreis Ägyptologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz e. V.
Abstract: Der Sonnentempel von Heliopolis war einst der größte Tempelbezirk des pharaonischen Ägyptens. Vereinzelte Funde, wie etwa die Reliefs des Djoser oder die heliopolitanischen Obelisken, die nach Rom transportiert wurden, ließen die Ausstattung und den Aufwand der herrschaftlichen Repräsentation erahnen. Systematische Untersuchungen wurden jedoch von einer Vielzahl von Ursachen verhindert – nicht zuletzt von der Lage bei bzw. unter der Millionenmetropole Kairo.
Erst die jüngsten Ergebnisse der ägyptisch-deutschen Unternehmung ermöglichen eine genaue Vorstellung von dem Ort, an dem einer der wichtigsten Weltentstehungsmythen des Alten Ägypten lokalisiert wurde. In Kombination mit einem geomorphologischen und geophysikalischen Survey können die Grabungen erstmals Stationen der Entwicklung des Tempels nachweisen. Sie beginnt im 4. Jt. v. Chr. und kann kontinuierlich bis in dessen Zerstörungsgeschichte in der Neuzeit skizziert werden. Von besonderem Interesse sind die jüngst entdeckten Reliefs und Inschriften aus einem Tempel von Nektanebos I. (380 – 363 v. Chr.).
Die Einladung zum Vortrag können Sie als pdf-Datei herunterladen.