Hieroglyphen ohne Worte. Die Identitätsmarken der Nekropolenarbeiter von Deir el-Medine
Deir el-Medine, der Ort, an dem man die Reste der Siedlung der königlichen Nekropolenarbeiter des Neuen Reiches findet, ist einer der reichsten Fundorte in Ägypten, in archäologischer und historischer Hinsicht. Vor allem aus der Ramessidenzeit sind tausende von Texten bekannt, die uns informieren über das Leben der Arbeiter und ihre Aktivitäten im Tal der Könige. Zu den außergewöhnlichen Merkmalen dieser Arbeitergemeinschaft gehören ihre Kenntnis und Nutzung der hieroglyphischen und hieratischen Schriften. Dazu kommen Zeichen, die zwar in gewissem Sinn mit Schrift verbunden, aber nicht richtig Schrift sind. Es sind dies die persönlichen Marken der Arbeiter, die wir auf ihren Töpfen und Geräten finden, aber auch in Graffiti und (zu administrativen Zwecken) auf Ostraka. Diese Identitätsmarken waren sehr geläufig und wurden offensichtlich von allen genutzt und gelesen, was bei der Schrift im engeren Sinn wohl kaum der Fall war. Viele der Marken sind von Hieroglyphen abgeleitet und reflektieren so die unterschiedlichen lokalen Schriftfähigkeiten. Darüber hinaus sagen sie uns Vieles über die Organisation und Geschichte der Arbeitergemeinschaft von Deir el-Medine.
Ort: Campus der JGU, Philosophicum, P5
Lageplan: https://cms.zdv.uni-mainz.de/startseite/wp-content/uploads/sites/31/2023/12/JGU_campusplan-3.pdf
Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.