Vorträge

Punt - Die Suche nach dem Gottesland Abstract: Die Suche nach dem Lande Punt, welches uns ausschließlich aus altägyptischen Quellen bekannt ist, hat die Ägyptologie seit ihrem Bestehen beschäftigt. Trotz dieser intensiven Auseinandersetzung scheint man in den letzten 150 Jahren kaum einen Schritt der Lokalisierung weitergekommen zu sein. Mal wurde die Region auf der Arabischen Halbinsel vermutet, mal am Horn von Afrika und sogar in Zimbabwe oder Mauretanien. ...

Dem Tod die Stirn bieten. Aktuelle Ergebnisse und Perspektiven der Totenbuchforschung Abstract: Seit der Geburt der Ägyptologie Anfang des 19. Jahrhunderts, maßgeblich angestoßen durch die Napoleonische Expedition in Ägypten und die Entzifferung der Hieroglyphen durch Jean-Francois Champollion, werden Totenbücher publiziert, übersetzt, analysiert. Nach 200 Jahren Forschung und Publikations-tätigkeit sollte die Vielfalt der Manuskripte bekannt, die Übersetzungen sicher und die wichtigsten Fragen an die Totenbücher beantwortet sein. Leider kann keine der drei Annahmen bestätigt werden. ...

Das andere Gestirn von Achet-Aton - Gedanken zum 'Mond' in der Amarnazeit Abstract: Neben der allumfassenden Präsenz des Sonnenlichts in Gestalt des Gottes Aton in der Amarna-Zeit lohnt es sich, der Bedeutung des nächtlichen Gestirns, des Mondes, während dieser Epoche nachzuspüren. Der Vortrag geht von kleinen Mond-Amuletten und Schmuckanhängern aus, die aus Tell el-Amarna stammen und spannt den Bogen weiter bis in die Regierungszeit des Tut-anch-Amun, die wie keine andere dem Mond und dem Gott Thot eine herausragende Rolle zumisst. ...

Der unbekleidete Grabherr - Gedanken zur 'Nacktheit' in der bildlichen Kunst des Alten und Mittleren Reiches Abstract: Das Abbild des unbekleideten menschlichen Körpers spielte in der altägyptischen Kultur eine nicht unbedeutende Rolle. Dabei spielt die Bedeutung von Nacktheit eine etwas andere Rolle als in vergleichbaren antiken Kulturen und steht z. B. nicht für Göttlichkeit oder Heldentum wie in der griechischen Antike. Die Darstellung des unbekleideten Grabherrn ist ein besonderes Phänomen, das zuerst in der späten 5. Dynastie auftritt und im Mittleren Reich wieder aufgegeben wird. ...

Die Zeit rast (- aber wie schnell?) - Ägyptische und nubische Kulturentwicklung im 3. Jahrtausend Abstract: Zum Handwerk der Altertumswissenschaften gehört die chronologische Einordnung von Objekten der unterschiedlichen Sphären des antiken Lebens. Stile, Gefäßformen, technologische Details - sie sind grundsätzlich alle Ausschnitte von Entwicklungen, und sei es „nur” auf morphologischer Basis. Die altägyptische Kultur ermöglicht aufgrund der enormen Dauer von mehreren Jahrtausenden die Möglichkeit, das Tempo dieser Veränderungen zu thematisieren und die sozialen und politischen Hintergründe derartiger Veränderungen zu beleuchten. ...

10 Jahre Freundeskreis Ägyptologie - Festveranstaltung im Auditorium maximum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Selbst die Optimisten waren erstaunt, und Universitätspräsident Professor Dr. Georg Krausch war überrascht und des Lobes voll, als mehr als 300 Besucherinnen und Besucher zum Festakt aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Freundeskreises Ägyptologie am 18. Januar 2011 in das Auditorium maximum der Johannes Gutenberg-Universität gekommen waren. ...

Die Amarna-Epoche - eine historische Panne? Festvortrag anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Freundeskreises Ägyptologie Abstract: Ist die monotheistische Theologie der Amarnazeit das Werk eines Revolutionärs oder das Ergebnis einer langen Entwicklung? Die vielen kontroversen Antworten auf diese Frage unverminderter Aktualität lassen unberücksichtigt, dass König Echnaton, die Zentralfigur des „exklusiven Monotheismus”, nur deshalb die Möglichkeit hatte, seine religiösen Visionen zur Staatstheologie zu erheben, weil der Kronprinz Thutmosis früh verstarb und damit die Thronfolge an seinen jüngeren Bruder Amenophis/Echnaton fiel. ...

Neue Quellen zu Imhotep und seiner Verehrung Abstract: Imhotep gilt in der Ägyptologie als Musterfall eines vergöttlichten Menschen, auch wenn er angesichts der Quellen eher als atypisch gelten muss. Bekannt ist, dass er unter König Djoser gelebt hat; spätere Texte nennen auch seine Mutter und Schwester. Er wird als Architekt des Djoser-Komplexes vermutet; spätere Quellen schreiben ihm ein Handbuch über den Tempel zu. ...

Tuna el-Gebel - Der Tierfriedhof und sein Umfeld Abstract: Ein Tierfriedhof ist seit der Zeit nach Alexander dem Großen in jedem größeren ägyptischen Friedhofsareal nachzuweisen. Er war Teil einer im ganzen Lande durch den Staat vereinheitlichten Kultlandschaft mit ihren regelmäßigen Festprozessionen zwischen Metropole (hier Hermopolis Magna) und Friedhofsbereich (hier Tuna el-Gebel mit Tempeln des Urgottes Thot und des Osiris). ...

Ein Tempel für Thot in der Oase Dachla - Neueste Ergebnisse der Grabung in der Stadt Amheida Abstract: Seit 2003 werden in Amheida, im Westen der Oase Dachla, durch ein internationales Team unter Prof. Roger Bagnall Grabungen ausgeführt. Bisher wurden eine Villa aus spätrömischer Zeit mit interessanten Malereien, ein römisches Badehaus und ein Tempel für den ägyptischen Gott Thot entdeckt. Letzterer war leider zerstört, aber mehr als 800 Reliefblöcke und Fragmente konnten bisher gefunden werden. ...